Nahaufnahme Laptop und tippende Hände

Texter erfolgreich briefen: 

In 5 Schritten zu deinem Wunschtext

22.04.2021 I LvH 

 


Niemand möchte einen Text in Auftrag geben und hinterher fürchterlich enttäuscht sein: "Was? DAS soll mein Text sein?! Den habe ich mir ganz anders vorgestellt! Der Text entspricht mir / meinem Unternehmen ja überhaupt nicht!"  Keine schöne Vorstellung, oder? Deshalb ist es wichtig Texter*innen vor der Texterstellung zu briefen. Wie du ein gelungenes Briefing erstellst, erfährst du in diesem Artikel.



//1// Grundsätzliche Fragen 


Was ist ein Briefing? 

Ein Briefing dient dazu Texter*innen alle Informationen mit auf den Weg zu geben, die sie für die Texterstellung benötigen. Damit sie anschließend Texte schreiben können, die dir / deinem Unternehmen wirklich entsprechen und die dein Anliegen treffend zum Ausdruck bringen.

 

Sollte ein Briefing mündlich oder schriftlich stattfinden? 

Sowohl das mündliche als auch das schriftliche Briefing bieten Vorteile. Es ist jedoch zu empfehlen, die Ergebnisse des Briefings schriftlich festzuhalten und von beiden Seiten absegnen zu lassen. Auf diese Weise ist zu jeder Zeit nachvollziehbar, worauf Auftraggeber*in und Texter*in sich geeinigt haben. 

 

Gibt es eine Standardvorlage? 

Nein, eine Standardvorlage gibt es nicht. Entscheidend ist, dass du Texter*innen zu Beginn der Zusammenarbeit alles mitteilst, was dir im Zusammenhang mit der Erstellung deiner Texte wichtig ist.
Aber was ist wichtig? Wer noch nie einen Text in Auftrag gegeben hat, kann oftmals noch gar nicht einschätzen, welche Informationen in welchem Fall von Bedeutung sind. Aus diesem Grund habe ich eine 5-Schritte-Anleitung entworfen, an der du dich wunderbar orientieren kannst. Und zwar unabhängig davon, welche Textart du in Auftrag gibst. Bist du gespannt? Gut! Legen wir los!

Fünf Fäuste werden über einem Schreibtisch zueinandergestreckt

//2// Briefing erstellen: So machst du es richtig.      


Eine wichtige Sache noch vorweg: Lass dich von der augenscheinlichen Komplexität eines Texter-Briefings nicht abschrecken! Dein Briefing muss nicht alle der folgenden Punkte abdecken. Das Ziel dieses Artikels ist es, dir einen möglichst umfänglichen Überblick über potentiell zu klärende Fragen zu bieten. Am Ende bist aber du derjenige, der entscheidet, welche Informationen du bereitstellst. Gute Texter*innen werden dich außerdem darauf hinweisen, falls sie zwingend weitere Angaben benötigen.   


Schritt 1: Stelle Hintergrundinformationen zur Verfügung. 


Informationen über dich, deine Dienstleistungen oder dein Unternehmen sind natürlich insbesondere dann entscheidend, wenn du Marketingtexte in Auftrag gibst. Aber auch andere Textarten können stark davon profitieren, wenn du folgende Fragen für deinen Texter oder deine Texterin kurz beantwortest: 


  • Wer bist du und worin besteht dein Angebot / das Angebot deines Unternehmens? 


  • Welches fachliche Problem löst du für deine Kundinnen und Kunden? 
  • Wie hilfst du ihnen mit deinem Angebot?


  • Was macht dich / dein Unternehmen besonders? 
  • Was unterscheidet dein Angebot von dem der Konkurrenz?


  • Für welche Werte stehst du / dein Unternehmen? 
  • Was ist dir in der Beziehung zu deinen Kund*innen besonders wichtig? 
  • Wie soll dein Unternehmen / dein Angebot von der potentiellen Kundschaft wahrgenommen werden?


 

Diese Fragen werden auf deiner Website bereits zufriedenstellend beantwortet? Wunderbar! Dann verweise in deinem Briefing ganz einfach auf deine Website oder auf die entsprechenden Unterseiten. So lieferst du Texter*innen alle wichtigen Hintergrundinformationen und sparst dir die Schreibarbeit. 

Schritt 2: Lege fest, welche Leistungen du erwartest. 


Dieser Teil des Briefings ist unverzichtbar. Hier geht es darum essentielle Eckdaten zu klären. Der Texter oder die Texterin soll einen Überblick über den Auftrag erhalten und eine Aufwandseinschätzung vornehmen können. Folgende Fragen sollten daher unbedingt geklärt werden:   

 

  • Welche Textart/en soll/en erstellt werden? (Website-Text, Blogartikel, Produktbeschreibung…)



  • Wie viele Texte sollen erstellt werden?


  • Welchen Umfang sollen die einzelnen Texte in etwa haben? (Wörter, Zeichen?)


  • Sollen Inhalte recherchiert werden oder gibst du die Inhalte vor?


  • Ist eine Suchmaschinenoptimierung der Texte gewünscht?


  • Sollen die Texte interne /externe Verlinkungen enthalten? Wenn ja, welche?


  • Wo werden die Texte veröffentlicht?


  • Worin besteht das Ziel der Veröffentlichung?


  • Bis wann soll der Text fertiggestellt werden? (Bitte Feedbackschleife einplanen!)

 

Schritt 3: Definiere deine Zielgruppe. 


Auf welche Gruppe ein Text abzielt, darüber sollten sich sowohl Auftraggeber*in als auch Texter*in zweifelsfrei klar sein. Ein Text, der an niemanden gerichtet ist, kann nicht wirkungsvoll sein. Diese Fragen helfen dir deine Zielgruppe zu definieren: 

 

  • Wer soll mit dem Text erreicht werden? 
  • Welche Menschen oder Gruppen mit welchen konkreten Problemen und Bedürfnissen sollen angesprochen werden?


  • Aus welchem Grund wird die Zielgruppe den Text lesen wollen? 
  • Inwiefern nützt der Text deiner Zielgruppe? 
  • Welches Problem wird durch den Text gelöst? 
  • Welches Bedürfnis wird befriedigt?


  • Möchte deine Zielgruppe geduzt oder gesiezt werden?


  • Welche Tonalität entspricht deiner Zielgruppe? 
  • Soll der Text beispielsweise in erster Linie Seriosität und Kompetenz ausstrahlen, oder bevorzugt deine Zielgruppe eine persönlichere, fast schon freundschaftliche Ansprache auf Augenhöhe?


  • Sollen bei der Zielgruppe durch den Text bestimmte Gefühle geweckt werden?

  

  • Welche Reaktion soll erzielt werden? 
  • Was sollten Leser*innen wünschenswerter Weise tun, nachdem sie den Text gelesen haben? 


 

Du hast Schwierigkeiten diese Fragen zu beantworten? Viele Texter*innen helfen dir mit ihrer Expertise gerne dabei. Da es sich um eine beratende Zusatzleistung handelt, solltest du mit deinem Texter oder deiner Texterin allerdings im Vorhinein klären, welche Extrakosten hierfür unter Umständen anfallen. 

 

Schritt 4: Mache Angaben über den zu erstellenden Text. 


In diesem Teil des Briefings werden Inhalt und Form des Textes festgelegt. Wie viel du hier vorgibst und welche Entscheidungen du den Texter oder die Texterin treffen lässt, ist dabei natürlich dir überlassen. 

 

  • Wie lautet das übergeordnete Thema des Textes?


  • Gibt es einen Arbeitstitel? Wenn ja, wie lautet dieser? 


  • Worin besteht die Kernaussage des Textes? 


  • Welche Inhalte und Themen soll der Text insgesamt abdecken?


  • Gibt es Inhalte (z.B. Unterthemen), die ausgeklammert werden sollten?


  • Gibt es Vorgaben für die Gliederung des Textes? Zum Beispiel wie viele Absätze und Zwischenüberschriften der Text beinhalten soll oder wie lang einzelne Absätze sein sollten? 


  • Sollen bestimmte strukturgebende Elemente (z.B. Listen) eingebaut werden?


  • Gibt es bestimmte Worte (z.B. Adjektive), die ein wichtiger Bestandteil deiner Kundenansprache sind, und die daher im Text Berücksichtigung finden sollten? 



  • Gibt es Keyword-Vorgaben? Wenn ja, wie lauten die Keywords?


  • Gibt es eine Vorgabe zur Keyword-Dichte?

 

Schritt 5: Stelle relevante Links zur Verfügung. 


Links liefern Texter*innen wertvolle Informationen. Vermeide es jedoch deinen Texter oder deine Texterin mit beliebigen Informationen zuzuschütten und mache deine Angaben stattdessen möglichst zielgerichtet. Ansonsten wird der Texter oder die Texterin sehr viel Zeit in die Recherche investieren und unter Umständen sehr häufig Rücksprache mit dir halten müssen. Folgende Links sind von Interesse: 

  • Links mit relevanten Informationen zu dir / deinem Unternehmen / dem Projekt


  • Link zur Website, auf welcher der Text / die Texte veröffentlicht werden sollen 


  • Links für die Recherche des Themas


  • Links, auf die innerhalb des Textes verlinkt werden soll
Gruppenmeeting an einem Tisch in warmem Sonnenlicht

//3// Zusammenfassung 

 

Grundsätzlich entscheidest du, welche Informationen du einem Texter oder einer Texterin für die Erstellung deiner Texte mit auf den Weg gibst. Texter*innen können allerdings keine Gedanken lesen. Sei dir daher bewusst, dass die von dir zur Verfügung gestellten Informationen für die Qualität des Textes sehr entscheidend sind. Ist ein Text von (großer) Bedeutung, lohnt es sich daher ein wenig Zeit in ein Briefing zu investieren. Insbesondere dann, wenn du zum ersten Mal mit Texter*innen zusammenarbeitest und sie dich, dein Unternehmen oder deine Produkte noch gar nicht kennen. 

Das bedeutet nicht, dass ein Briefing lang sein muss. Du musst keine Romane schreiben! Einige aussagekräftige Stichpunkte und ein paar hilfreiche Links reichen oft schon völlig aus. 

Daher: Nur Mut und ran an den Speck! Nutze meine 5-Schritte-Anleitung als Leitfaden, erstelle ein Briefing und halte mit Texter*innen immer Rücksprache. Stelle dich für eventuell aufkommende Fragen zur Verfügung und kommuniziere offen. So gelingt eine fruchtbare Zusammenarbeit und es entstehen tolle Texte, die ihre volle Wirkung entfalten können.


Lioba von Hardenberg

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